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FRAGE 2: QUALITÄT DER BETREUUNGSSITUATION

Für die Qualität einer Kinderbetreuung gibt es viele Indizien, zentral sind sicherlich der Betreuungsschlüssel – also die Quote der MitarbeiterIn zu betreuenden Kindern - und die finanziellen Mittel, die den einzelnen Einrichtungen zur Verfügung stehen. Auch vor dem Hintergrund des Schutzes der MitarbeiterInnen der Einrichtungen ist eine Erhöhung des Personalstandes erstrebenswert.

Frage 2c: Text

FRAGE 2C

Welche Maßnahmen möchte Ihre Partei umsetzen, um die MitarbeiterInnen in den Einrichtungen respektvoll –darunter verstehen wir zusätzlich zu den zur Zeit vertraglich festgesetzten Pflichten als ArbeitgeberIn -für ihre gesellschaftlich wertvolle Arbeit zu entlohnen?

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CDU

Durch die Aufwertung des Erzieherberufs wollen wir besonders um Nachwuchskräfte werben, die sich stets weiterqualifizieren können und sollen. Es muss sichergestellt sein, dass in jeder Einrichtung Betreuerstellen nicht nur vorhanden, sondern auch mit gut ausgebildetem Personal besetzt sind. Dass die verantwortungsvolle und gesellschaftlich wertvolle Arbeit von Erzieherinnen und Erziehern entsprechend entlohnt wird, ist uns ein besonderes Anliegen. Dafür machen wir uns stark, denn: Auch tarifvertragliche Regelungen beinhalten einen gewissen Spielraum bei der Bezahlung von Betreuungskräften. Dieser bemisst sich anhand verschiedener Kennziffern, etwa wie viele Inklusionskinder oder Kinder mit Migrationshintergrund eine Einrichtung besuchen. Wir wollen, dass diese Spielräume nicht nur voll ausgeschöpft, sondern auch erweitert werden.

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DIE GRÃœNEN

Es ist bislang gelungen, die Faktoren wie Fortbildungen, Supervision, Betreuungsschlüssel, Vorbereitungszeit usw. in den Qualitätsstandards gut zu berücksichtigen.
Leider konnten wir in der aktuellen Koalition nicht die Eingruppierung nach TVöD 8b erreichen. Diese Forderung haben wir in unserem Wahlprogramm hinterlegt und wollen diese Bezahlung in Koalitionsverhandlungen einbringen. Die Aufwertung der Arbeit der Erziehenden muss natürlich auch über die Bezahlung zum Ausdruck kommen.
Auch die Leitungsfreistellung für alle Träger steht als To-Do noch aus, wenngleich über das Gute-Kita-Gesetz hier bereits ein Fortschritt zu verzeichnen ist, muss kommunal hier noch nachgebessert werden (z. B. Leitungen in städtischen Einrichtungen mit Außenstellen).

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SPD

In unserem Wahlprogramm finden sich 306 Forderungen. Unsere Nummer 1 lautet: Erzieher*innen besser bezahlen. Die Wertschätzung der Arbeit von Erzieher*innen muss sich auch ganz konkret in der Bezahlung bemerkbar machen. Die SPD hat daher in den letzten drei Beratungen zum städtischen Haushalt eine Höhergruppierung der Erzieher*innen beantragt. Die Stadtregierung aus Bündnis 90/Die Grünen und CDU lehnte diesen Vorschlag bisher immer ab. Wir wollen mindestens die Einstufung der Erzieher*innen in die Entgeltgruppe S8b. Das macht je nach Erfahrungsstufe bis zu 5.500 Euro mehr pro Jahr und Erzieher*in aus. Wir wollen, dass diese Tarifstufe für alle Erzieher*innen in Darmstadt gilt und keine Sonderverträge unterhalb des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst mehr möglich sind.
Die SPD wird die Stadt und Stadtwirtschaft als soziale Arbeitgeberin entwickeln. Dabei beschränken wir uns nicht nur auf betriebliche Bestimmungen, sondern stellen bezahlbaren Wohnraum bereit. Gemeinsam mit den öffentlichen Unternehmen der Sozialwirtschaft wie dem Klinikum oder dem Eigenbetrieb Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen so-wie dem Bauverein werden wir Wohnungen nach dem Kostendeckungsprinzip für Beschäftigte der Kranken- und Altenpflege, der inklusiven Einrichtungen, der Kindertagesstätten und weiteren Sozialberufen vermieten. Das senkt die Mieten für die Beschäftigten, dämpft den Mietspiegel und stärkt die Sozialberufe in Darmstadt.
Darüber hinaus wird die SPD die freien Träger bei der Einführung eines Jobtickets unterstützen. Das, was städtische Mitarbeiter*innen bereits erhalten, wollen wir auch für die Mitarbeiter*innen der freien Träger (durch Anpassung der Betriebskostenzuschüsse) möglich machen. Dort wo sich zu wenig Mitarbeitende für ein Jobticket finden, machen wir mit der Einführung eines 300-Euro-Tickets Bus und Bahn für alle attraktiv.

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AFD

Aus unserer Sicht ist eine Senkung des Betreuungsschlüssels keine Option. Gerade im Hinblick auf die zunehmend heterogene Zusammensetzung von Kita-Gruppen, insbesondere mit Kindern, die kaum oder keine deutschen Sprachkenntnissen besitzen, wäre es fatal, den Betreuungsschlüssel zu senken. Dies ginge nicht nur mit weniger Zeit für die einzelnen Kinder einher, es wäre auch eine zunehmende Belastung für die Erzieherinnen und Erzieher. Der richtige Weg aus unserer Sicht ist die Erhöhung des personellen Mindestbedarfs durch Gewinnung gut ausgebildeter Fachkräfte.
Einer der Schwerpunkte sollte das Erreichen einer für die weitere Schulische Laufbahn ausreichende Sprachkompetenz der Kinder sein; deshalb sollten die Fachkräfte über die notwendige Kompetenz verfügen oder entsprechend geschult werden.
Wünschenswert ist aus Sicht der AfD, den männlichen Anteil des Personalschlüssels zu erhöhen, was sich durch Erhöhung der Attraktivität des Berufsbildes (siehe Pkt. 1) erreichen lässt.

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FDP

Die FDP Darmstadt hat sich in den vergangenen Jahren wiederholt für die Einführung eines Jobtickets auch für Personal in nicht-städtischen Kitas eingesetzt. Dies wurde von der Grün-Schwarzen Stadtregierung leider stets abgelehnt. Ebenso hat die FDP auch die Höhergruppierung der Erzieher*innen in den Entgeltstufen unterstützt, leider ohne Erfolg in Darmstadt. Zusätzliche könnte es Vergünstigungen für Erzieher*innen in Sport und Kultur, ein jährliches Fest zur Darstellung der eigenen Einrichtungen zusammen mit anderen Einrichtungen nach Vorbild des Sport- und Spielfests und dadurch Wertschätzung der Mitarbeiter*innen geben.

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DIE LINKE

Die Gehälter müssen den gestiegenen Anforderungen des Berufs angepasst werden. Dies würde es auch erleichtern, in den nächsten Jahren mehr Fachkräfte zu gewinnen. DIE LINKE fordert deshalb die Eingruppierung von Erzieher*innen von der Entgeltgruppe S8a auf die S8b im Rahmen des TVöD anzuheben. Nicht nur die reiche Stadt Frankfurt, sondern auch Rüsselsheim und zuletzt auch Hanau haben gezeigt, dass dies möglich ist.
Um qualifizierte Erzieher*innen zu auszubilden, muss eine fachgerechte Anleitung von Auszubildenden, Berufseinsteiger*innen und Berufsrückkehrer*innen gewährleistet werden. DIE LINKE hat im Landtag einen Gesetzesentwurf zur Verankerung von Praxisanleitung im hessischen Kinder- und Jugendhilfegesetzbuch vorgelegt. Der leider abgelehnte Vorstoß beinhaltet sowohl ein Zeitkontingent von zwei bis vier Wochenstunden für die Anleitung selbst, als auch eine verbindliche Qualifizierung und regelmäßige Fort- und Weiterbildungen für Anleitungen. Wir wollen, dass in Darmstadt das Zeitkontingent und die Qualifizierungsvorgaben auch ohne gesetzliche Grundlage eingeführt werden.
Wir lehnen den Vorstoß der Landesregierung ab, komplett fachfremdes Personal mit gerade einmal 160 Stunden Qualifizierung dem dreijährig ausgebildeten Personal gleichzustellen. Dies ist der Qualität der Betreuung nicht zuträglich und wird weitere Fachkräfte aus dem Beruf treiben.
Schließlich wollen wir noch einen besonderen Punkt in die Debatte einbringen: Die Stadt schließt Verträge mit kirchlichen Trägern ab zum Betrieb von sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten. Die Kirchen nehmen ein Sonder-Arbeitsrecht in Anspruch. Dadurch wird immer wieder das Streikrecht beschnitten und versucht, die Gewerkschaften außen vor zu lassen. Grundsätzlich kann auch in die private Lebensführung der Beschäftigten eingegriffen werden. Im Einklang mit der Gewerkschaft ver.di fordert DIE LINKE grundsätzlich ein Ende dieses Sonder- Arbeitsrechts. Bis dahin fordern wir, dass Verträge zwischen Stadt und kirchlichen Trägern nur dann abgeschlossen werden, wenn die arbeitsrechtlichen Standards des öffentlichen Dienstes gelten.

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UFFBASSE

Wir würden uns darüber freuen, wenn die Entlohnung der pädagogischen Fachkräfte besser wäre und haben uns schon vor Jahren für eine außertarifliche Zulage dieser wertvollen Arbeit eingesetzt.

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UWIGA

Erzieher müssen wie Sozialpädagogen entlohnt werden.

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WGD

Die gesellschaftliche wertvolle Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher muss in unserer Gesellschaft insgesamt eine höhere Wertschätzung erfahren. Das ist in erster Linie Sache der Tarifpartner. Anders als private Einrichtungen wird sich die Stadt an eine tarifgerechte Bezahlung in den KiTas halten müssen. Daran ändert auch das Wunschdenken der WGD oder der Betroffenen wenig.
Wir sehen aber erhebliches Potential in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die sich u.a. auch im Betreuungsschlüssel widerspiegeln. Hierin müssen sich nicht nur variable Lebenssituationen der Eltern und Kinder wiederfinden, sondern auch berechtigte Erfordernisse des Fachpersonals.
Den Einrichtungen müssen dazu zusätzliche Mittel bereitgestellt werden, die dem Ausgleich von Ausfallzeiten durch Krankheit, Urlaub oder der Fortbildung der Fachkräfte dienen. Ausfallzeiten dürfen nicht zu zusätzlichen, demotivierenden Belastungen der verbliebenen Fachkräfte werden.
Wichtige Sonderaufgaben, etwa für die Leitung, für die Entwicklung von Programmen, für Veranstaltungen usw. müssen durch entsprechende Freistellungen von der Gruppenarbeit belohnt werden. Und wir setzen uns dafür ein, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen können.
Weil auch unterschiedliche Anforderungen an die Einrichtungen gestellt werden, können wir uns darüber hinaus ein Bonussystem vorstellen, um außerordentliches Engagement honorieren zu können. Dafür sollte es an jeder KiTa einen Fonds für das Prämieren von besonderen Einzelleistungen geben, über dessen Verwendung die Elternschaft entscheidet.

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FREIE WÄHLER

Allgemein ist uns der Beitrag der Mitarbeiter:innen in den Kinderbetreuungseinrichtungen sehr wohl bewusst. Die aktuelle Corona Pandemie zeigt sehr deutlich, wie unter einer Lupe, wie unverzichtbar alle Erzieher:innen, Kindheitspädagog:innen, Sozialarbeier:innen etc. für unsere Gesellschaft sind. Sie fangen Familien in Krisen auf, bieten Beratung an, arbeiten ohne Schutzkleidung mit einem hohen Risiko für sich und ihre eigenen Familien, sorgen für Entlastung der Sorgeberechtigten, sind Bezugspersonen für die Kinder und begleiten Familien teilweise bis zu 9 Jahre…  Daher ist Anerkennung und Respekt wichtig und sollte sich nicht durch ein Klatschen auf Balkonen bemerkbar machen. Von uns den FREIE WÄHLER DARMSTADT hiermit schon mal ein herzliches und großes DANKE! Beispiele und Ideen, welche wir in Umsetzen und diskutieren wollen finden Sie bereits in der Antwort auf die erste Frage. Weiter würde uns interessieren, welche Ideen die Fachkräfte selbst zu diesem Thema einbringen können. Denn die beste Idee wird schlecht, wenn sie keinen Anklang findet… Daher freuen wir uns über jeden Austausch.

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VOLT

Uns ist wichtig, dass den individuellen Bedürfnissen von Kindern gerecht geworden wird und setzen uns auf Bundesebene dafür ein, dass Einrichtungen besser finanziell unterstützt werden (wie 2b sagt; spezifisch als auch selbstgewählt) Uns ist wichtig die Qualität der Betreuung zu verbessern bevor wir den Betreuungsschlüssel verändern.

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DIE PARTEI

Wir von der Partei Die PARTEI in Darmstadt wissen, wie die Corona Krise erfolgreich gezeigt hat, ist es nicht nötig Fachkräfte angemessen zu bezahlen. Nach den Lehren aus dem Vorbild des Gesundheitssystems werden pädagogische Fachkräfte nicht nur durch Klatschen zusätzlich entlohnt, sondern wir, als einzige Partei, die wirklich etwas tut, legen noch Billigschokolade, etwas lokales Bier oder einen Gutschein zur Fußpflege drauf.

Frage 2c: Liste
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