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FRAGE 1: ALLGEMEINE BETREUUNGSSITUATION

Seit 2013 besteht für Kinder ab einem Jahr ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Dass eine solche Betreuung zum gewünschten Zeitpunkt angeboten werden kann, ist auch in Darmstadt noch keine Selbstverständlichkeit; oft warten Eltern Monate auf eine Zusage. Dies hängt sicherlich auch mit der hohen Auslastung der bestehenden KiTas und der wachsenden Kinderzahl zusammen

Frage 1a: Text

FRAGE 1A

Welche Pläne haben Sie, den steigenden Bedarf in Zukunft zu decken?
Bitte beschreiben Sie kurzfristige und langfristige Pläne.

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CDU

Vor allem brauchen wir schnellstmöglich mehr Raum für eine adäquate Betreuung. Wir von der CDU Darmstadt setzen uns deshalb für eine flächendeckende Betreuung von Kindern sowohl bis als auch ab drei Jahren ein. Dazu müssen zusätzliche Einrichtungen geschaffen werden, die für Eltern und Kinder leicht und gefahrlos zu erreichen sind. Dort, wo keine kindgerechten Räumlichkeiten vorhanden sind, müssen sie gebaut werden. Außerdem forcieren wir die Möglichkeiten individueller Betreuungen etwa durch Tagesmütter und -väter. Auch wollen wir verstärkt freie Träger in die Betreuung einbinden.


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DIE GRÃœNEN

Seit dem Jahr 2011 ist der Ausbau der Kinderbetreuung im Sozialdezernat mit oberster Priorität vorangetrieben worden.
Sowohl der quantitative Ausbau als auch die Qualität der Betreuung durch die Darmstädter Qualitätsstandards wurden bearbeitet. Wir sind mit unseren Bemühungen, gemeinsamen mit den Trägern der Kinderbetreuung (es gibt eine vielfältige Trägerlandschaft), noch nicht am Ende, insbesondere bei der Betreuung in Stadtteilen werden wir unseren Fokus legen (konkrete Planungen für Eberstadt, Kranichstein, Wixhausen und Innenstadt). Darmstadt wächst und dementsprechend muss auch die soziale Infrastruktur mitwachsen.
Kurzer Rückblick: Mit Stichtag 20.6.2012 lag die Versorgungsquote im U3-Bereich bei 36,02% (1.524 Plätze bei 4.231 Kindern) und im Ü3- Bereich bei 94,95% (4.509 Plätze bei 4.749 Kindern). Mit Stichtag 31.12.2015 lag die Versorgungsquote im U3-Bereich bei 45,1 % (1.977 Plätze bei 4.386 Kindern) und im Ü3-Bereich bei 99,5 % (5.054 Plätze bei 5.078 Kindern). Mit Stichtag 31.12.2020 liegt die Versorgungsquote im U3-Bereich bei 44,2% (2.088 Plätze bei 4.723 Kindern) und im Ü3-Bereich bei 105,9% (5.564 Plätze bei 5.253 Kindern). Zu beachten ist dabei, dass im Jahr 2016 mit rund 250 Geburten mehr als in den vorhergehenden Jahren ein Geburtenrekord zu verzeichnen war. Diese Kinder sind heute alle im Kindergartenalter!
Weitere Platzausbauten sind bereits projektiert und mit Magistrats- bzw. Stadtverordnetenbeschlüssen hinterlegt und werden ab dem Jahr 2021 sukzessive in Betrieb genommen (u.a. Bildungscampus Luise-Büchner, Kita an der Ludwig-Schwamb-Schule, Bildungscampus Heinrich-Hoffmann, Kita Moltkestraße, Marienplatz, Moltkestraße usw.).
In Planung und Bau befinden sich eine hohe Zahl an Neubau- und Sanierungsprojekte für Kinderbetreuungseinrichtungen in Darmstadt, die zu einem wesentlichen Ausbau im U3- und Ü3-Versorgungsbereich führen werden. Derzeit sind insgesamt rund 460 U3-Plätze und rund 900 Ü3-Plätze in unterschiedlichen Planungs- und Baustadien zur Umsetzung projektiert. Die Luise-Büchner-Kita wird Mitte des Jahres eröffnet, Heinrich-Hoffmann-Kita hatte gerade Baubeginn, Planungen für Wixhausen laufen intensiv, Moltkestraße ist bereits Baubeginn und die Kita in Eberstadt befindet sich im Ausschreibungsverfahren.

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SPD

Seit 2016 ist die Zahl der Geburten kontinuierlich um rund 250 Kinder pro Jahr angestiegen, weitere 50 ziehen jedes Jahr zusätzlich nach Darmstadt. Der Bedarf nach Betreuungsplätzen ist damit weiterhin hoch. Kurzfristig werden wir in Abstimmung mit den Trägern überprüfen, wo und wie bestehende Krippen und Kitas neue Gruppen und damit neue Plätze schaffen können. Das gilt bspw. für den Stadtteil Wixhausen. Dort stoßen die bestehenden Einrichtungen an ihre Kapazitätsgrenze.
Während Stadtteile wie Bessungen und das Martinsviertel inzwischen ein gutes Angebot an Betreuungsplätzen (sowohl U3 als Ü3, städtische, freie und kirchliche Träger) aufweisen, fehlt es insbesondere in Eberstadt und Kranichstein an ausreichend Plätzen. So beträgt der Versorgungsgrad im U3-Bereich in Eberstadt nur 35,9 Prozent, in Kranichstein 38,3 Prozent. Dadurch verschärfen sich bestehende Ungleichheiten. Die SPD wird ihren Fokus beim langfristigen Kita-ausbau daher besonders auf diese Stadtteile legen und so eine wohnortnahe Betreuung für ganz Darmstadt sicherstellen. Der Ausbau der Kinderbetreuung ist für uns elementarer Bestandteil der Stadtteilentwicklung.

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AFD

Die beschriebenen Umstände treffen auf Kitas landes- und bundesweit zu. In Ballungsräumen verstärkter als im ländlichen Raum. Eine steigende Kinderzahl trifft auf Fachkräftemangel im Betreuungsbereich. Im Rahmen des Gute-Kita-Gesetzes bekommt Hessen bis zum Jahr 2022 insgesamt rund 412 Mio. Euro Zuschüsse durch den Bund. Eine Offensive zur Gewinnung neuer Fachkräfte sowie neue Qualitätsstandards, die im Juni 2020 durch den Hessischen Landtag im Hessischen Kinder- und Jugendhilfegesetzbuch verankert wurde, sollen Abhilfe schaffen.
Die Attraktivität und Würdigung des Berufes sollte durch eine bessere Bezahlung der Erzieherinnen und Erzieher erhöht werden. Eine verstärkte Fortbildung der Fachkräfte sollte verpflichtend sein sowie eine erhöhte Qualitätsstandards für das Leitungspersonal wäre wünschenswert. Auch einen erhöhten männlichen Anteil am Personalschlüssel halten wir für erstrebenswert.
Im Rahmen dieser Qualitätsstandards wird bspw. der personelle Mindestbedarf erhöht, sowie den Leitungen von Kitas eine höhere Freistellungszeit gewährt. Unabhängig von der beschriebenen Vielfalt sehen wir keine Beeinträchtigung der Individualität von Einrichtungen, wenn für alle gleiche Qualitätsmaßstäbe gelten. Eine Gleichbehandlung aller Kitas, gleich unter welcher Trägerschaft, sollte sichergestellt sein.

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FDP

kurzfristig: Da der Ausbau von Einrichtungen der Kinderbetreuung naturgemäß Zeit in Anspruch nimmt, kann zunächst das Angebot für Tageseltern/Tageskinder erweitert werden. Parallel hierzu sind bürokratische Verzögerungen im Anmeldeprozess abzubauen, so dass die Einrichtungen schneller Zusagen erteilen können.


langfristig: Ausbau der Betreuung und Verbesserung der Deckung des Betreuungsbedarfs, mit Fokus auf die Stadtteile, in denen noch eine Unterversorgung besteht. Dadurch Sicherstellung eine 100%igen Deckung des Betreuungsbedarfs und Aufbau einer größeren Vielfalt an angebotenen Einrichtungen mit speziellen pädagogischen Konzepten (Ernährung, Bewegung, Umwelt und Natur, Tiere, Kunst, Inklusion, Integration).

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DIE LINKE

Der Versorgungsgrad in der Kindertagesbetreuung in Darmstadt muss weiter verbessert werden.
Besonders im U3-Bereich nimmt die Nachfrage nach Plätzen stetig zu. Alle Eltern müssen
außerdem die Möglichkeit haben, für ihre Kinder einen wohnortnahen Platz in einer Kinderkrippe
und einer Kita zu bekommen. DIE LINKE fordert einen dem Bedarf angepassten Versorgungsgrad
auf Stadtteil-Ebene für alle Altersstufen.
Für uns ist klar, dass bei der Erschließung neuer Stadtteile, aktuell Lincoln und Ludwigshöhviertel,
dort mehr als eine Kita für Ü3/U3-Betreuung geplant und errichtet werden muss – einmal um die
kommende hohe Nachfrage nach Betreuungsplätzen eltern- und kindgerecht beantworten zu
können, aber auch um Vielfalt und Wahlmöglichkeiten in der Kinderbetreuungsform zu
gewährleisten.
Auch bei kleineren Quartiers-Neuerschließungen wie z B. dem Echo-Gelände, Verlegerviertel oder
im Bereich Waldkolonie/Weststadt muss die Infrastruktur für die Kinderbetreuung und
Grundschulen von Beginn an mitgedacht und entwickelt werden. Neue Betreuungsmöglichkeiten
sind entweder direkt zu schaffen oder die in der Nähe vorhandenen müssen dem steigenden
Bedarf angepasst werden. Bisher geschieht das zu wenig.

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UFFBASSE

In Darmstadt hat sich die Situation der Kita-Plätze in den letzten Jahren bereits massiv verbessert. Hier haben wir im Rahmen unserer Tätigkeiten im Parlament und insbesondere im Sozialausschuss mit einigen Initiativen hingewirkt. Uns ist nicht bewusst, dass es aktuell lange Wartezeiten für einen Kita Platz gibt und wir wären hier für Informationen sehr dankbar. Ein Ärgernis stellt sicherlich der Umstand dar, keinen Kita Platz im eigenen Wohnviertel zu erhalten, was wohl häufiger vorkommt. Auch wird wohl die Planung der Unterbringung bei der U3 Betreuung bei Tagespflegepersonen von den Eltern nicht immer als optimal empfunden und die Tendenz geht mehr zur institutionellen Unterbringung. Hier müsste die sozialräumliche Planung verbessert werden. So könnte man den kommenden Bedarf besser erfassen und den Kindern einen wohnortnahen Zugang bzw. einen institutionellen Betreuungsplatz verschaffen. Große Lücken sehen wir nach wie vor bei der Betreuung von Schulkindern, die auch nicht durch den Pakt für den Nachmittag zufriedenstellend gelöst wird.

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UWIGA

Es gibt zu wenig Erzieher. Wir sehen eine Möglichkeit darin, einen Ausbildungszuschuss zu bezahlen mit der Verpflichtung für 3 Jahre  in DA zu arbeiten.

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WGD

WGD teilt die Meinung, dass der Bedarf an KiTa-Erziehung wächst, sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht. Eine gute Früherziehung ist nicht nur für die Lebenschancen der Kinder entscheidend, sondern auch für die Entwicklung und Stabilität der gesamten Gesellschaft. Die Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Verbesserung der Teilhabe in der Kindertagesbetreuung sind in § 3 des KiQuTG im Einzelnen dargelegt. Die Hessische Landesregierung hat dazu ein Handlungs- und Finanzierungskonzept vorgelegt und sich vertraglich verpflichtet, dieses bis Ende 2022 umzusetzen, um an dem mit 5,5 Milliarden Euro dotierten Programm der Bundesregierung teilnehmen zu können.
Die WGD hat dem wenig hinzuzufügen, allerdings moniert sie den offenkundigen Zwiespalt zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Hessen, aber auch Darmstadt, ist noch weit davon entfernt, die gesetzlichen Vorgaben für eine gute KiTa-Erziehung flächendeckend zu erfüllen – vermutlich auch nicht bis 2022. Das heißt, es müssen kurzfristig und langfristig Prioritäten gesetzt werden. Kurzfristig legt die WGD den Akzent auf ein besseres Betreuungsangebot bei bedarfsgerechter Ausweitung der Öffnungszeiten. Eine stadtteilbezogene Ist-Analyse kann helfen festzustellen, wie hoch der Bedarf ist. Um die Qualität zu heben, müssen gut ausgebildete Fachkräfte gewonnen und gesichert werden. Ganz entscheidend für den Erfolg ist die Stärke der KiTa-Leitung. Gute „Governance“- Strukturen können das Ergebnis der eingesetzten Finanzmittel deutlich steigern. Außerdem entfaltet eine gute Leitung immer auch eine Vorbildfunktion.
Um dem kurzfristigen Bedarf an Räumlichkeiten gerecht zu werden, kann man vorübergehend auf Containerlösungen zurückgreifen, wie diese auch bei den Schulsanierungen eingesetzt werden. Solche ad hoc Lösungen dürfen aber nur die Ausnahme sein und müssen langfristig durch kindgerechte Einrichtungen mit viel Spielmöglichkeiten und direktem Zugang zur Natur ersetzt werden.
Die Bedeutung der Umwelt, des Natur- und Tierschutzes müssen – zusätzlich zur sozialen Reifung, zur Bewegungsförderung und Gesundheitsbildung – wichtige Bestandteile der frühkindlichen Erziehung sein. Deshalb beklagt die WGD auch die seit 10 Jahren statt findende Vernichtung von Grünflächen (mit ca. 2.000 Bäumen) und die Schließung von Kinderspielplätzen in der Stadt.

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FREIE WÄHLER

Das von Ihnen geschilderte Problem, des Mangels an Betreuungsplätzen ist ein Thema in allen Kommunen und Gemeinden im Umkreis und sogar Deutschland weit. Die aktuellen Hochrechnungen besagen, dass ca. 329.000 pädagogische Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung bis zum Jahr 2025 fehlen werden (vgl. Fachkräftebarometer Frühe Bildung). Diesem Thema müssen wir uns kurzfristig stellen, damit die Sorgeberechtigten in Darmstadt weiterhin eine gute Betreuung für Ihre Kinder gewährleistet bekommen können. Eine erste Offensive ist unserer Meinung nach die Erhöhung der Attraktivität der Stadt Darmstadt als Arbeitgeber. Ideen hierfür wären eine höhere tarifliche Entlohnung (TVÖD SuE 8b), festgelegte und verbindliche Vorbereitungszeiten im Homeoffice, 100% Freistellung der Leitung und Stellvertretung, eine Erhöhung der pädagogischen Tage, Mitarbeit an den Konzeptionen, Gesundheitsförderungsprogramme beispielhaft zu nennen. Langfristig muss sich die Stadt Darmstadt unserer Meinung nach, dafür einsetzen, dass mehr Fachkräfte ausgebildet werden. Hierfür könnten Kooperationsverträge mit Schulen geschlossen und das Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive“ mehr beworben werden um sogenannte PIVA-Stellen (Erzieher*innen in dualer Ausbildung mit Vergütung) in allen Einrichtungen zu installieren.

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TEILHABE IN DARMSTADT

Das Problem des Mangels an Plätzen für Kinder ist das Problem des Mangels an pädagogischem Personal, das von vielen Faktoren beeinflusst wird, z.B.

  • Ungleichheit der Gehälter

  • fehlende Anerkennung jahrelanger Arbeit

  • ständiger Bedarf an Weiterbildung und gleichzeitig sehr geringe Aufstiegsmöglichkeiten, was sich in geringen Gehaltssteigerungen niederschlägt

  • Veränderungen des Betreuungsschlüssels

Helfen würde:

  • Anerkennung von pädagogischen Qualifikationen von Mitarbeitern aus anderen EU-Ländern

  • verstärkte Zusammenarbeit zwischen Kindergärten und Schulen

  • verstärkte Zusammenarbeit zwischen städtischen Ämtern und Bildungseinrichtungen

  • Vergleich der Anzahl der Kindergärten mit den Bedürfnissen der Einwohner

  • Sicherstellung eines vereinfachten Zugangs zu vorschulischer und schulischer Betreuung für das erzieherische Personal. Dadurch könnte die Anzahl der Vollzeitmitarbeiter erhöht werden. 

Die o.g. Punkte stellen für uns eine Priorität dar, für deren Verwirklichung wir uns bei der Stadtverordnetenversammlung in Zusammenarbeit mit den zuständigen Gremien einsetzen wollen.

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VOLT

Uns ist wichtig, dass den individuellen Bedürfnissen von Kindern gerecht geworden wird und setzen uns auf Bundesebene dafür ein, dass Einrichtungen besser finanziell unterstützt werden (wie 2b sagt; spezifisch als auch selbstgewählt) Uns ist wichtig die Qualität der Betreuung zu verbessern bevor wir den Betreuungsschlüssel verändern.

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DIE PARTEI

Wir von der Partei Die PARTEI in Darmstadt erkennen den Ernst der Situation. Unser Plan ist daher umgehend den Luisenplatz in Kita-Platz umzubenennen. Langfristig sollen weitere Plätze folgen. Dies wird insbesondere Notwendig werden, wenn wir alle Schulen und Kitas durch Parkhäuser ersetzt haben.

Frage 1a: Liste
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